Die ersten Erfahrungen aus dem Probebetrieb des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) belegen nach Angaben von EPRD-Geschäftsführer Professor Dr. med. Joachim Hassenpflug die Praxistauglichkeit des Systems. Aktuell enthalte das Register bereits Daten zu rund 3.000 Operationen. Die tägliche Routine beim Erfassen der Eingriffe und Implantate werde von den Kliniken als wenig belastend eingestuft.

Erste Erfahrungen aus dem Probebetrieb zeigen, das System ist praxistauglich. ©Fotolia/Production Perig

Zugleich gäben die Teilnehmer des Probebetriebs wertvolle Hinweise, mit denen das System bis zum bundesweiten Einsatz weiter verbessert werden könne. Insbesondere die Integration der Datenerfassung in die IT-Umgebung der einzelnen Krankenhäuser werde nun mit den Herstellern von Krankenhaussoftware vorangebracht. Hassenpflug: „So kann der Dokumentationsaufwand auf ein Minimum reduziert werden.“

Bei einem internationalen Expertentreffen zu Jahresanfang 2013 hätten Teilnehmer die breite Unterstützung des Registers und die Nutzung von Routinedaten positiv hervorgehoben. Neben der Nutzung von Routinedaten werteten Fachleute die einfache Erfassung der Implantate in den teilnehmenden Krankenhäusern als Vorteil, so Hassenpflug. Denn so sei es möglich, mit einem vergleichsweise geringen Aufwand eine gute Datenbasis für umfassende Auswertungen zu schaffen. „Wir sehen aber auch, wie wichtig die jetzige Probephase ist“, fasst Hassenpflug die bisherigen Rückmeldungen aus den Kliniken zusammen. „Die bisher gewonnen Erfahrungen zeigen, dass die von der Registerstelle eingerichtete Software leicht in den Arbeitsablauf der einzelnen Krankenhäuser integriert werden kann und was dabei zu beachten ist.“ Generell könne die Verknüpfung von Implantatdaten mit Auszügen aus den Abrechnungsdaten der Krankenversicherer erfolgreich umgesetzt werden. Auch habe eine erste Prüfung der Daten deren gute Dokumentationsqualität bestätigt.

Der EPRD-Probebetrieb ist Ende Oktober 2012 angelaufen. Wegen der Bedeutung des Projekts wurde der Probelauf vom Bundesgesundheitsministerium finanziell gefördert. Von mehreren hundert Krankenhäusern, die sofort am Register teilnehmen wollten, wurden 37 als Testeinrichtungen verschiedener Träger und Versorgungsstufen ausgewählt. Ab der zweiten Jahreshälfte 2013 soll der Teilnehmerkreis flächendeckend ausgeweitet werden.

Patienten und Kliniken profitieren in vielfältiger Weise vom EPRD. Die teilnehmenden Krankenhäuser erhalten exklusiv einmal im Jahr einen klinikspezifischen Bericht vom Register. Dieser gibt unter anderem Aufschluss darüber, wie sich die Zahl der Operationen entwickelt hat und warum es zu Wechseloperationen gekommen ist – bezogen auf das eigene Haus und im Vergleich zum Durchschnitt aller teilnehmenden Kliniken. Zugleich erleichtert es das EPRD, Patienten bei Bedarf rasch und gezielt über ihr Implantat zu informieren.