Berlin, 21. Oktober 2013. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) setzt sich für das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) ein. „Die DKG empfiehlt allen Kliniken, am Endoprothesenregister Deutschland teilzunehmen“, erklärte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.

Das Register diene der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der endoprothetischen Verfahren und unterstütze den Prozess der ständigen Qualitätsverbesserung. EPRD-Geschäftsführer Professor Joachim Hassenpflug erklärte anlässlich des deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin, schon jetzt sei das Register für den bundesweiten Start im Januar 2014 „bestens aufgestellt“.

Nach dem erfolgreichen Probebetrieb, der vom Bundesgesundheitsministerium finanziell gefördert wurde, befindet sich das EPRD nun in der Einführungsphase. Fast 11.000 Operationen wurden bislang dokumentiert, mehr als 400 Krankenhäuser haben ihr Interesse an einer Teilnahme mitgeteilt. „Mittelfristig wollen wir alle endoprothetisch tätigen Kliniken in Deutschland für eine Teilnahme gewinnen, so dass alle Patienten vom EPRD profitieren können“, sagte Hassenpflug, der auch Direktor der Klinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel ist. „Unser Ziel ist es, die gute Versorgung mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken in Deutschland noch weiter zu verbessern. Die Teilnahme am EPRD ist ein Qualitätsmerkmal, nach dem auch einweisende Ärzte und Patienten fragen werden.“

Das Einsetzen von künstlichen Hüft- und Kniegelenken gehört zu den häufigsten Operationen in Deutschland. Zugleich nehmen Ärzte aus unterschiedlichen Gründen jährlich rund 37.000 Wechseloperationen vor, bei denen die Kunstgelenke ausgetauscht werden. „Jede Revision ist eine zu viel. Ausländische Erfahrungen zeigen, dass sich mit Registern die Zahl der Wechseloperationen deutlich senken lässt“, sagte Hassenpflug.

Nach Worten Baums ist der Aufwand für die Kliniken durch die Teilnahme am EPRD gering. „Die manuelle Dokumentation wird auf das notwendigste Maß beschränkt, Teile der Datensätze werden direkt aus der Software der Krankenhäuser herausgefiltert“, führte Baum aus. Baum: „So können zum Beispiel Materialschwächen von Prothesen schneller als bisher bemerkt und entsprechende Konsequenzen daraus gezogen werden.“

Beim Ende 2010 gegründeten EPRD ziehen Ärzte, Krankenkassen und Industrie an einem Strang. Die EPRD gGmbH ist eine 100prozentige Tochter der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Finanziell, organisatorisch und mit Know-how wird das EPRD vom Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), vom AOK-Bundesverband und vom Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) unterstützt. Während die Industrie eine umfassende Produktdatenbank mit rund 34.000 Einträgen zur Verfügung stellt, steuern die Krankenkassen anonymisierte Patientendaten bei, mit deren Hilfe sich die Entwicklung vom Einbau einer Endoprothese bis hin zu einer eventuell nötigen Wechseloperation nachverfolgen lässt.