Die Ethik-Kommission der Medizinischen Fakultät in Kiel hat dem Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) ihren Segen gegeben. Dem vorgelegten Studienplan – er beinhaltet unter anderem ein Datenschutzkonzept – hat die Kommission jetzt ohne Beanstandungen zugestimmt.

„Das ist eine weitere Bestätigung für unsere Arbeit und unterstreicht zudem die Unabhängigkeit und den wissenschaftlichen Anspruch des EPRD“, sagt Prof. Dr. Joachim Hassenpflug, Geschäftsführer der EPRD gGmbH und zugleich Direktor der Klinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (Campus Kiel).

Die EPRD gGmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass Endoprothesenregister dann am besten funktionieren, wenn sie unter dem Dach der jeweiligen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft angesiedelt sind. „Das genaue Erfassen der Gründe für den Austausch eines bereits implantierten Hüftgelenks lässt sich so am besten sicherstellen. Darüber hinaus ist damit die Auswertung der Datensätze zu Forschungszwecken gewährleistet“, betont Hassenpflug.

Dies ist auch beim EPRD der Fall. So erhalten nicht nur die teilnehmenden Kliniken und die Implantat-Hersteller künftig einmal jährlich individuelle Berichte vom neuen Register, das sich derzeit im Aufbau befindet und im Frühjahr 2012 seinen Betrieb aufnimmt. Das EPRD wird auch Patienten, Presse und Politik mit Hilfe von allgemein zugänglichen Jahresberichten über seine Ergebnisse informieren. „Wir legen großen Wert auf Transparenz, um das Vertrauen von Kliniken, Ärzten und Patienten zu gewinnen. Nur so ist es möglich, sie von einer freiwilligen Teilnahme am EPRD zu überzeugen.“

Das EPRD wird seine Daten darüber hinaus auf Antrag prinzipiell auch Wissenschaftlern für Forschungszwecke zur Verfügung stellen – selbstverständlich nur im Rahmen der geltenden Datenschutzbestimmungen. „Mit dem EPRD entsteht aufgrund der hohen Fallzahlen in Deutschland mittelfristig das größte Endoprothesenregister in Europa. Von diesem Datenschatz profitieren am Ende alle: Patienten, Ärzte, Kliniken, Industrie, Krankenkassen und die Wissenschaft.“

Den Aufbau des EPRD unterstützen neben der DGOOC auch der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), der AOK-Bundesverband, der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) und das BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit (BQS-Institut). Im Rahmen ihrer Forschungsförderung stellt zudem die Deutsche Arthrose-Hilfe e.V. 150.000 Euro für das EPRD bereit.

Gute Argumente für Endoprothesen und das EPRD liefert ein neuer Film des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed), in dem EPRD-Geschäftsführer Prof. Dr. Joachim Hassenpflug zu Wort kommt.

Die Notwendigkeit des EPRD unterstreichen auch Jürgen Malzahn vom AOK-Bundesverband in einem Vortrag und Dorothee Krug vom Verband der Ersatzkassen (vdek) e.V. in einem Artikel, die jetzt neu auf der Website zu finden sind. Das gilt auch für einen Beitrag aus dem BVMed-Magazin anlässlich des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie 2011.