Berlin, 9. September 2014. Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) erhält für das Jahr 2014 weitere Fördermittel des Bundes. Bis Ende des Jahres stellt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) insgesamt rund 250.000 Euro zur Verfügung. Gesundheitsminister Hermann Gröhe sei davon überzeugt, dass solche Register einen wichtigen Beitrag zu einer noch besseren Versorgung von Patienten leisten können, hieß es zur Begründung.

Das EPRD wird erneut vom BMG gefördert. ©Fotolia/DOC RABE Media

„Wir freuen uns sehr über diese erneute Würdigung unserer Arbeit durch das BMG, das uns schon in den Anfängen des Registers zur Seite gestanden hat”, sagte EPRD-Geschäftsführer Prof. Joachim Hassenpflug in Berlin. Schon den Probebetrieb des EPRD hatte das BMG im Jahr 2012 mit einem Betrag von rund 330.000 Euro unterstützt. Das Register sei ein Erfolgsmodell, so Hassenpflug weiter. Seit Beginn des EPRD-Echtbetriebes haben sich schon mehr als 380 Kliniken zur Teilnahme am Register angemeldet. Das sind mehr als ein Drittel aller dafür infrage kommenden Krankenhäuser. „Wir sind mit der Teilnehmerquote mehr als zufrieden, unsere Erwartungen sind schon jetzt deutlich übertroffen”, so Hassenpflug, der auch Direktor der Klinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel ist, weiter.

Ziel des Registers ist es Hassenpflug zufolge, alle der jährlich rund 400.000 Eingriffe im Bereich der Endoprothetik bei Hüften und Knien zu erfassen. Das Register nimmt die Daten der registrierten Implantate über deren gesamte Lebensdauer auf. So erfahren Kliniken auch von Revisionen und Wechseloperationen bei Patienten, die dafür in ein anderes Krankenhaus gegangen sind. Zudem können Krankenhäuser, die am EPRD teilnehmen, ihre Patienten bei Bedarf einfacher und schneller über ihr Implantat informieren.

Die gemeinsam mit der Industrie aufgebaute Implantat-Datenbank umfasst Informationen für mehr als 38.000 Einzelteile. Diese werden ergänzt durch Informationen zu Operationsverfahren und -anlässen sowie durch von den Krankenkassen gelieferte Patientenmerkmale wie Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen. Der Schutz der Patientendaten ist gleichwohl gewährleistet.

Beim EPRD arbeiten ganz unterschiedliche Akteure zusammen. Ärzte, Wissenschaft, Industrie und Krankenkassen ziehen beim Endoprothesenregister an einem Strang. Finanziell, organisatorisch und mit Know-how wird das EPRD vom Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), vom AOK-Bundesverband und vom Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) unterstützt, beim Aufbau des Registers engagierte sich auch die Deutsche Arthrose-Hilfe. Als gemeinnützige GmbH und 100-prozentige Tochter der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie ist das Register ausschließlich wissenschaftlichen Grundsätzen verpflichtet.