Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) wird auch nach dem Start des Implantateregisters Deutschland (IRD) zum Jahreswechsel seine Arbeit fortsetzen, um die Versorgungsqualität und Patientensicherheit in der Endoprothetik weiter zu verbessern.

Ein Ausschnitt aus dem EPRD-Erklärfilm, der symbolisch Ärztin und Patientin beim Aufklärungsgespräch zur EPRD-Teilnahme zeigt.

© EPRD

Um eine zeitaufwändige Doppelerfassung ab 1. Januar 2025 in den Kliniken zu vermeiden, bietet das EPRD allen KIS-Anbietern ab Januar 2025 eine Übergabeschnittstelle an. Diese ermöglicht es, die Daten des IRD-Datensatzes zusammen mit den Stammdaten des Patienten einfach an EPRD-Edit zu übertragen. Die entsprechende Spezifikation stellt das EPRD den KIS-Anbietern noch in diesem Jahr zur Verfügung.

Zusätzlich wird die Datenerfassung in den kommenden Jahren erweitert. Ab 2025 wird bei primären Hüftprothesen der operative Zugang abgefragt. Bei Erstimplantationen von Knieprothesen kann erfasst werden, ob diese mittels patientenspezifischer Instrumentierung (PSI), computergestützter Navigation oder roboterassistiert durchgeführt wurden. Ein optionales Infektionsmodul ist ebenfalls verfügbar, wenn bei einem Folgeeingriff die Reoperationsursache "Infektion" angegeben wurde. Dadurch können weiterführende Informationen zur Diagnostik und Therapie der periprothetischen Infektion hinterlegt und für zukünftige Auswertungen genutzt werden. Auch in den Folgejahren sind Erweiterungen geplant, wie zum Beispiel die individuelle Erfassung des Operateurs ab Sommer 2026. Dann wird es optional und auf freiwilliger Basis möglich sein, den durchführenden Operateuren ihre individuellen Ergebnisberichte zukommen zu lassen. Selbstverständlich werden die Daten nur dem jeweiligen Operateur zugänglich sein.

Darüber hinaus geht der seit 2023 durchgeführte Testbetrieb zur Erfassung von Patient Reported Outcome Measures (PROMs) ab 1. Januar 2025 in den Regelbetrieb. Alle EPRD-Kliniken können die vom EPRD vorbereitete elektronische Befragungslösung nutzen. So erhalten sie wertvolle Einblicke in den prä- und post-operativen Gesundheitszustand ihrer Patienten. Die Fragen basieren auf dem Oxford Hip Score (OHS) und dem Oxford Knee Score (OKS) zur Erfassung von Schmerzen und Funktionsfähigkeiten des betroffenen Gelenks sowie einem allgemeinen Teil zur Lebensqualität des Patienten vor und nach der Operation.

Selbstverständlich erhalten EPRD-Kliniken weiterhin halbjährlich einen Benchmarkbericht über die eingesetzten Endoprothesen. Die EPRD-Benchmarkberichte gehen bereits jetzt detailliert und jahresübergreifend auf die Standzeiten der durchgeführten Versorgungen ein, was bei den Auswertungen des IRD in den nächsten Jahren noch nicht der Fall sein wird. Neben dem Qualitätswesen können Kliniken die EPRD-Benchmarkreports nutzen, um sich im Rahmen der laufenden Krankenhausplanungen als qualitätsbewusste Klinik zu positionieren.